Restaurierung Reparatur Jaeger LeCultre

Vintage Serie Teil 2

Wie Sie vielleicht bemerkt haben, hat es eine Zeit gedauert bis nun der zweite Teil unserer «Vintage Serie» vorliegt. Genau rechtzeitig für den Start unserer neuen Webseite.

 

Der Start einer (Vintage-) Uhrensammlung

Haben Sie unseren ersten Teil gelesen und gerade als es spannend wurde haben wir Sie im Stich gelassen? Dann sind Sie hier und jetzt am richtigen Ort.
Wenn Sie sich nach unserem abrupten Abbruch am Ende von Teil 1 selbst gefragt haben was bei Ihnen die Motivation war den Artikel zu lesen, oder warum Sie irgendwann vor langer Zeit begonnen haben Uhren zu sammeln, dann haben Sie den ersten Schritt, den wir Ihnen ans Herz legen wollen, schon mal getan.

Denn darum geht es, wenn Sie eine Sammlung beginnen wollen:


Ihre Motivation

Warum nur interessiert Sie etwas, das so ganz und gar unnötig erscheint wie eine mechanische Uhr? Ein Instrument das -seien wir ehrlich- in der heutigen Zeit von Schrittzähler, Pulszähler, SMS-Reminder und Twitter (Entschuldigung "X" natürlich) am Handgelenk eigentlich keinen offensichtlichen Platz mehr hat?


Denn eines ist ziemlich sicher: Brauchen tun Sie eine mechanische Uhr nicht mehr und schon gar nicht eine Vintage-Uhr, in einer Zeit, in der der Griff nach dem Handy schneller erfolgt als das Drehen des Handgelenks.

 

Die Möglichkeit ganz unauffällig ein Statement abzugeben

Doch, vielleicht ist es gerade dies, was uns so fasziniert. Vielleicht möchten wir etwas tragen, das ganz und gar unnötig erscheint. Weil das Tragen einer Uhr mehr über uns aussagt als 10 Posts auf Facebook und 10 Fotos auf Instagram zusammen.

Mit dem Tragen einer mechanischen Uhr geben wir nämlich ein Statement ab, das sogar weiter reicht als das unserer Kleider oder unseres Autos. Für viele das Statussymbol schlechthin.

Denn Kleider und Auto haben einen sehr klar definierten Nutzen und bei der Wahl des Wagens oder des Outfits kommen viele Zwänge ins Spiel, die mitbestimmen. Seien es die finanziellen Mittel, die Unfallsicherheit des Autos, Kleidervorschriften am Arbeitsplatz oder das Umfeld generell dem wir irgendwie entsprechen wollen oder sogar müssen.


Bei der Uhr ist es anders, hier können wir ganz entspannt sein. Hier haben wir kaum Zwänge. Wir können damit unsere persönlichen Vorlieben sichtbar machen.


Wir senden mit einer mechanischen Uhr Signale aus für unser Interesse an Nachhaltigkeit, für Stil- und Qualitätsbewusstsein.

Die Vintage-Uhr geht noch weiter. Wir zeigen damit, dass uns Geschichte nicht egal ist, sei es Design-, Produkt- oder Kunstgeschichte oder die Geschichte der Industrialisierung. Denn all dies steckt in diesem Objekt. Schliesslich ist es eines der ältesten, kontinuierlich produzierten, technischen Instrumente der Menschheit.


Dann kommt noch hinzu, dass die automatische Uhr eine Maschine ist, die dem Perpetuum Mobile sehr nahekommt. Sie läuft jahrelang, ohne dass wir sie bewusst aufziehen müssen. Allein durch die Eigenbewegung, die wir im täglichen Leben vollführen holt sich die Uhr die Energie, um uns die Zeit anzuzeigen.

Insofern ist die Smartwatch eigentlich ein riesiger Rückschritt, da sie auf Strom von aussen angewiesen ist.


Sie haben es gemerkt (und ich will es auch gar nicht verbergen): Ich bin ein Fan der mechanischen Uhr!

Die Spezies der Sammler


Das Sammeln gehörte schon zu den Urinstinkten der Menschheit als man sammelte, um zu überleben. Heute unterscheidet man grundsätzlich zwischen Sammeln als Hobby und wissenschaftlichem Sammeln.


Ein Uhrensammler macht häufig beides ohne es zu wissen.

Er (oder sie) beginnt laut unserer Erfahrung meistens mit einem eher zufälligen Objekt. Entweder einem Geschenk, einem Erbstück oder einem Spontankauf. Vielleicht auch mit der Konfirmandenuhr oder einem Schubladenfundstück.


Auf solchen Objekten bauen wir meistens auf, denn diese haben durch die Art und Weise wie wir dazu gekommen sind meistens schon einen emotionalen Wert für uns. Deshalb werden sie auch immer eine Rolle spielen in unseren Kollektionen. Wie der erste Taler den Dagobert Duck verdiente.


Einmal mit dem Virus infiziert kommt eine zweite Uhr dazu und schon bald soll es eine dritte sein. Spätestens jetzt sollten wir uns aber entscheiden, wie es weitergehen soll, denn die Vielfalt ist enorm und wir können uns leicht verzetteln.

 

Das Sammlungsthema

Die meisten Leute würden wohl gern möglichst wertvolle Uhren zu einem möglichst günstigen Preis erstehen.

Aber was ist eine wertvolle Uhr? Ist es der Geldwert der zählt? Muss es ein Modell einer Marke mit hohem Erkennungswert sein, damit sie auch von anderen als wertvoll erkannt wird? Ist es der Status der mit der Marke verbunden ist?

Oder ist eher die technisch herausragende Innovation der Grund, dass wir uns für eine bestimmte Uhr interessieren? Ist es der spezielle Look der uns anspricht, oder die Seltenheit des Modells?

Darf es auch eine unbekannte Marke sein?

Möchte ich für jede Gelegenheit eine andere Uhr anziehen können?

Soll es eine Schweizer Uhr sein?

Soll die Sammlung eine Wertanlage sein?

Fragen über Fragen…

 

Jede dieser Fragen sollten wir uns stellen, denn jede Frage die wir uns beantworten können hilft uns unsere Sammelleidenschaft zu kanalisieren und uns nicht zu verlieren im riesigen Angebot.

Einschränkungsmöglichkeiten für unsere Suche sind zum Beispiel:

Herstellungszeitraum

Stil

Marke

Gehäusematerial

Funktion (Chronograph, Automatik, Kalender, Taucheruhr, Höhenmesser, etc.)

Fabrikationsland (Deutschland, Schweiz, Japan, USA etc.)

Armbanduhr / Taschenuhr / Pendule

und nicht zuletzt der Preis.

 

Alle diese Eingrenzungen helfen uns die Flut der Angebote, die uns erwartet auszudünnen. Es wird dadurch manchmal schwieriger, ein geeignetes Objekt zu finden, aber es macht umso mehr Spass, wenn wir dann eines entdecken, welches unseren Wünschen entspricht.

Schreiben Sie sich also die Kriterien auf, die Ihnen persönlich am wichtigsten sind. Es gibt dabei kein «Richtig» und kein «Falsch». Sie können jederzeit Anpassungen daran vornehmen. Sie können die Anzahl Kriterien vergrössern oder verkleinern, Sammelstücke, die sie schon besitzen und die nicht mehr ins Schema passen, können Sie auch wieder verkaufen. Auch das muss geübt sein.

Haben Sie schon eine Sammlung: Dann schreiben Sie zu jeder Uhr ein oder zwei Kriterien auf warum Sie sie gekauft haben. Dies hilft Ihnen zu spüren was Sie beim Sammeln antreibt.

Sie dürfen uns auch gern Vorschläge zusenden für die Kriterienliste. Wir veröffentlichen Sie gerne in unserem Newsletter oder auf unserer Blogseite.

Bleiben Sie dran, denn bald geht es weiter mit der Vintage Serie Teil 3...